Übersicht Wellenschutzhülsen

Wellenschutzhülsen

Wellenschutzhülsen werden zur Reparatur von eingelaufenen oder verschlissenen Laufflächen von Radial-Wellendichtringen eingesetzt. Zur Zeit sind 245 verschiedene Abmessungen für Wellendurchmesser von 11,91 bis 203,33 mm lieferbar. Sie sind eine kostengünstige Alternative zum Austausch, oder zur kostenintensiven Nachbearbeitung der Welle und werden einfach über die beschädigte Lauffläche geschoben.

Bevorzugter Werkstoff ist nichtrostender Stahl AISI 304.

Wellenschutzhülsen Beschreibung

Wellenschutzhülsen

Beschreibung

Wellenschutzhülsen der Bauform WSH werden aus nichtrostendem Stahl wie z. B.: 1.4301 (AISI 304) gefertigt. Durch die drallfrei geschliffene Oberfläche und eine Wandstärke von nur ca. 0,25 – 0,30 mm eignen sie sich als neue Gegenlauffläche für Radial-Wellendichtringe.

WSH (187)
Wellenschutzhülsen Set – Bauform WSH

Aufbau einer Wellenschutzhülse

Ein kontinuierlicher Kontakt zwischen einer Dichtlippe und der umlaufenden Welle hat automatisch Reibung zur Folge. Erhöhen sich die Anforderungen an den Dichtring durch das Umfeld, kann hierdurch der Verschleiß beschleunigt werden. Die Drehzahl der Welle, eine höhere Temperatur sowie Staub und mangelnde Schmierung können dazu führen, dass sich die Dichtlippe des Radial-Wellendichtringes in die Welle einläuft. Hierdurch entsteht dann eine Undichtigkeit.

Die Schäden an der Oberfläche der Welle können soweit fortschreiten, dass das Problem allein, durch den Austausch des Radial-Wellendichtringes nicht mehr lösbar ist.

In diesen Fällen ist der Einsatz von Wellenschutzhülsen sinnvoll. Eine solche Hülse wird über der schadhaften Stelle montiert und macht die Welle wieder verwendungsfähig. Zu Kosten die nur einen Bruchteil des Aufwandes für Metallaufspritzung und entsprechende Nachbearbeitung ausmachen, werden beschädigte Oberflächen wieder geglättet und Leckagen verhindert.

Auf Grund der geringen Wandstärke wird der an der Dichtlippe wirksame Durchmesser nur um ca. 0,5 mm vergrößert. So ist es möglich im Reparaturfall (bei eingelaufener Wellenoberfläche) wieder Dichtungen mit der ursprünglichen Größe zu verwenden.

Überlegenswert ist aber auch ein Einsatz in neuen Anlagen, wenn komplizierte und teure Wellen im Bereich der Lauffläche nur sehr schwierig zu bearbeiten sind.

Die Wellenschutzhülse besteht aus einem dünnwandigen Rohr mit einem Montageflansch. Durch die Sollbruchstelle kann der Flansch, falls hinderlich, abgetrennt werden.

Wellenschutzhülsen sind für sowohl für metrische als auch für zöllige Wellendurchmesser in verschiedenen Dimensionen erhältlich.

Hierdurch ergeben sich folgende Vorteile:

  • die Maße der ursprünglichen Dichtungen können beibehalten werden
  • einfache Montage durch mitgeliefertes Montagewerkzeug
  • kurze Reparaturzeiten
  • preisgünstige Erneuerung eingelaufener Wellenoberflächen. Ein Austausch oder eine aufwendige Reparatur der Welle ist nicht erforderlich
  • sicherer Sitz der Wellenschutzhülse auf der Welle, durch Aufpressen
  • verschleißfreie Oberfläche der Wellenschutzhülse und dadurch lange Lebensdauer

Technische Daten

Werkstoff, vorzugsweise 1.4301 (AISI 304)
Oberfläche,
drallfrei geschliffen
Ra = 0,254 – 0,508 um
Härte ca. 95 HRB

 

Bedingt durch die Oberflächenbearbeitung und Härte von 95 HRB, bietet die montierte Wellenschutzhülse eine neue Gegenlauffläche für den Wellendichtring, die häufig besser ist als die Lauffläche der ursprünglichen Welle.

Auswahl der richtigen Abmessung

Zur Auswahl der richtigen Größe wird die Einbaustelle sorgfältig gereinigt und der Wellendurchmesser an drei um 120° versetzten und unbeschädigten Stellen, unmittelbar rechts oder links neben der Markierung der Dichtlippe, gemessen. Anhand des arithmetischen Mittelwertes, wird dann die Auswahl der geeigneten Wellenschutzhülse getroffen. Wenn der Mittelwert innerhalb des zulässigen Durchmesserbereichs für eine der in den nachfolgenden Tabellen aufgeführten Wellenschutzhülsen liegt, ist ein ausreichender Festsitz gewährleistet. Die Wellenschutzhülse kann dann nicht auf der Welle wandern und ein verkleben ist nicht erforderlich.

Steht für den ermittelten Durchmesser keine metrische oder zöllige Wellenschutzhülse zur Verfügung, so muss die Welle nachbearbeitet werden und ein für die Reparatur von der Originalgröße abweichender Radial-Wellendichtring verwendet werden.

Vorbereitungen vor der Montage der Wellenschutzhülse

Vor der Montage der Wellenschutzhülse sind die folgenden Punkte zu beachten:

  • die Lauffläche der alten Welle muss frei von Rost, Schmutz und Staub sein
  • es ist zu prüfen ob eine Einführungsschräge vorhanden ist
  • tiefe Einlaufspuren, Kerben oder sehr rauhe Oberflächen müssen mit einer Spachtelmasse, wie z. B. metallgefülltem Kunstharz ausgeglichen werden. Hierbei ist darauf zu achten, dass die Wellenschutzhülse vor dem Aushärten der Spachtelmasse auf die Welle geschoben wird. Die Hülse muss die alte beschädigte Stelle überdecken.

Montage der Wellenschutzhülse

Die Wellenschutzhülse wird mit dem beigepackten Montagewerkzeug aufgezogen. Hierbei gewährleisteten der hochgezogene Montageflansch und das mitgelieferte Montagewerkzeug ein sicheres und exaktes Aufziehen, wodurch ein Verkanten während der Montage und dadurch eine Beschädigung der Dichtfläche ausgeschlossen wird.

  • zuerst ist der Nenndurchmesser der Welle zu überprüfen. Eine entsprechende Überdeckung zum Nennmaß der Wellenschutzhülse ist berücksichtigt.
  • die Wellenschutzhülse wir mit dem Montageflansch voran an der Welle angesetzt, danach wird das Montagewerkzeug (Schlagkappe) auf die Hülse aufgeschoben.
  • mit leichten zentrischen Schlägen gegen die Schlagkappe, oder mit Hilfe einer Presse wird die Wellenschutzhülse aufgezogen.
  • wenn die endgültige Einbaustellung erreicht ist, kann falls erforderlich der Montageflansch mit einem Seitenschneider bis zur Sollbruchstelle eingeschnitten und an der vorgezeichneten Linie abgetrennt werden. Für den Fall das der Flansch den weiteren Zusammenbau der Maschinenteile nicht behindert bzw. später nicht gegen Umbauteile anschleift, kann bzw. sollte auf seine Entfernung verzichtet werden.
  • nach Montage der Wellenschutzhülse, sollte die Wellenoberfläche über die der neue Radial-Wellendichtring aufgeschoben wird, nochmals auf Gratfreiheit überprüft werden.
  • vor der Montage des Radial-Wellendichtringes ist die Wellenschutzhülse mit einem Gleitmittel einzufetten. Hierzu sollte vorzugsweise der Schmierstoff verwendet werden, gegen den der Radial-Wellendichtring später abdichtet.

Demontage der Wellenschutzhülse

Die Wellenschutzhülsen können auf unterschiedliche Arten wieder von der Welle entfernt werden.

  • die Hülse wird erwärmt und kann dann meistens mühelos abgezogen werden
  • mit einer ruckartigen Bewegung, beginnend in der Nähe des Bundes, kann die Wellenschutzhülse mit Hilfe eines Seitenschneiders abgerissen werden
  • wenn der Bund nicht vorhanden ist, sollte die Hülse mit der Hammerfinne gestreckt werden. Hierzu sind leichte Schläge linienförmig über die Breite der Hülse aufzubringen

– Wellenschutzhülsen Werkzeugliste metrisch
– Wellenschutzhülsen Werkzeugliste zöllig

Bestellbeispiel:

WSH (187) für Nenndurchmesser 12 mm 10080173

Wellenschutzhülsen Werkzeugliste metrisch

Wellenschutzhülsen

Werkzeugliste metrisch

Werkzeugliste metrisch

Nenn Ø mm Mind. Ø mm Max. Ø mm Bestellnummer

Bestellbeispiel:

WSH (187) für Nenndurchmesser 12 mm 10080173

Wellenschutzhülsen Werkzeugliste zöllig

Wellenschutzhülsen

Werkzeugliste zöllig

Werkzeugliste zöllig

Nenn Ø mm Mind. Ø mm Max. Ø mm Bestellnummer

Bestellbeispiel:

WSH (187) für Nenndurchmesser 12 mm 10080173

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