Radial-Wellendichtringe aus Thermoplasten mit metallisches Gehäuse

Standardbauformen

Radial-Wellendichtringe aus PTFE mit metallischem Gehäuse werden beispielsweise in den folgenden Anwendungen eingesetzt:

Die nachfolgenden Bauformen wurden entwickelt, um die Lücke zwischen konventionellen Elastomer-Wellendichtringen und Gleitringdichtungen zu schließen. Auf Grund schwieriger Umgebungsbedingungen wie hohen Temperaturen, aggressiven Medien, hohen Oberflächengeschwindigkeiten, hohen Drücken und fehlender Schmierung mussten bisher meistens wesentlich teurere und kompliziertere Gleitringdichtungen eingesetzt werden.

Radial-Wellendichtringe der Bauform C2-PT werden vorzugsweise mit einem Metallgehäuse aus nichtrostendem Stahl AISI 304 (1.4301), AISI 316 (1.4401) oder AISI 316 Ti (1.4571) und einer Dichtlippe aus modifiziertem PTFE bevorratet. Ihr Einsatz ist mit und ohne Druckbeaufschlagung möglich.

In Abhängigkeit der Ausführung und den übrigen Einsatzbedingungen ist die Dichtlippe bis maximal 10 bar druckbelastbar.

C2-PT/880
Radial-Wellendichtringe aus Thermoplasten (PTFE), mit metallisches Gehäuse

C2-PT/880(Variante)
Radial-Wellendichtringe aus Thermoplasten (PTFE), mit metallisches Gehäuse

C2-PT/881
Radial-Wellendichtringe aus Thermoplasten (PTFE), mit metallisches Gehäuse

Einsetzbar für geschmierte und ungeschmierte Anwendungen. Geschmiert bis zu einer Oberflächengeschwindigkeit von 25 m/s. Die maximal auftretende Druckbelastung bitten wir bei Bestellung der Ringe mit anzugeben.

Radial-Wellendichtringe aus Thermoplasten (PTFE), mit metallisches Gehäuse
Einbauraum C2-PT/880 Varianten

Entsprechend Ihren speziellen Anforderungen und Einsatzbedingungen liefern wir Radial-Wellendichtringe aus PTFE in über 20 verschiedenen weiteren Sonderbauformen

WERKSTOFFE, TOLERANZEN UND MONTAGEHINWEISE

Nachfolgende Daten gelten für Bauformen aus Thermoplasten (PTFE) mit metallischem Gehäuse.

Standard-Werkstoffe für die Dichtlippe

Bez. Beschreibung
1003 Kohle/Graphit gefülltes PTFE, in der Farbe grau-schwarz.
Ausgezeichnete allgemeine Einsatzbereiche im Hinblick auf Wärme und Abrieb; empfohlen für Trockenlauf und schlecht geschmierte Anwendungen; einsetzbar in Wasser und Dampf, Standardmaterial für Primärlippe und Staubschutzlippen.
1004 Glasfiber und Molybdändisulfid gefülltes PTFE

Sonder-Werkstoffe für die Dichtlippe

Bez. Beschreibung
1000 Glas gefülltes PTFE (FDA konforme Mischung)
1001 Reines PTFE (FDA konforme Mischung) für leichte bis auch mittlere dynamische und statische Anwendungen. Begrenzte Beständigkeit gegen Verschleiß und hohen Temperaturen. Dafür gute Eigenschaften bei Tieftemperaturanwendungen und mittlerem bis hohem Vakuum.
1004 Gefülltes PTFE
1008 Kohlegefülltes PTFE, in der Farbe schwarz.
Extreme Verschleißfestigkeit für die Anwendung bei hohen Oberflächengeschwindigkeiten, bei Trockenlauf und schlecht geschmierten Anwendungen; ausgezeichnet geeignet für den Einsatz in Wasser; Oberflächenhärte von mind. 55 HRc an der Dichtfläche erforderlich.
1009 Gefülltes PTFE, in der Farbe ocker.
Ausgezeichnete Beständigkeit bei Trockenlauf und Mangelschmierung, sowie in Verbindung mit weichen Wellenoberflächen wie z.B. Messing, Zink, Aluminium, Kunststoffen etc.
Oberflächenhärte von mindestens 170HB erforderlich.
1010 Ekonol gefülltes PTFE, in der Farbe beige.
Spezialcompound für Anwendung bei extremen Temperatur- und Verschleißbeständigkeit; auf ungehärteten Oberflächen einsetzbar; nicht empfohlen für den Einsatz in Wasser.
1036 Glasfaser-MoS2-gefülltes PTFE, in der Farbe grau-schwarz.
Ausgezeichnete Verschleißbeständigkeit, vor allem z.B. in Hydraulikanwendungen; Oberflächenhärte von mind. 55 HRc an der Dichtfläche erforderlich; kann auch bei weichen Legierungen Verschleiß erzeugen; meist verwendeter Compound für Radial-Wellendichtringe.
1040 Bronze gefülltes PTFE
1072 Kunststoffgefülltes PTFE, in der Farbe weiß.
FDA-freigegeben (lebensmittelecht); sehr gute Verschleiß- und Temperaturfestigkeit; geeignet für die Anwendung auf ungehärteten Wellenoberflächen.

Standard-Werkstoffe für den Versteifungsring und Wurmfedern

Bez. Beschreibung
1.4301 Rostfreier Stahl AISI 304. Empfohlen für Außen- und Innengehäuse sowie Abstandshalter oder gute Korrosionsbeständigkeit.
1.4404 Rostfreier Stahl AISI 316L. Empfohlen für Außen- und Innengehäuse sowie Abstandshalter und Federn. Hat eine sehr gute Korrosionsbeständigkeit.
1.4401 Rostfreier Stahl AISI 316. Empfohlen für Außen- und Innengehäuse sowie Abstandshalter und Federn. Hat eine sehr gute Korrosionsbeständigkeit.
1.4571 Rostfreier Stahl AISI 316Ti. Empfohlen für Außen- und Innengehäuse sowie Abstandshalter und Federn, mit einer Titanbeimischung für ausgezeichnete Korrosionsbeständigkeit

Sonder-Werkstoffe für den Versteifungsring und Wurmfedern

Bez. Beschreibung
Stahl Dieses Produkt eignet sich für günstige Außen- und Innengehäuse sowie Abstandshalter, hat jedoch eine schlechte Korrosionsbeständigkeit.
Aluminium Empfohlen für preiswerte Außen- und Innengehäuse sowie Abstandshalter. Schlechte Korrosionsbeständigkeit, niedriges Gewicht.

Sie sollten bitte beachten dass nicht alle Bauformen in allen Werkstoffkombinationen lieferbar sind. Bei Artikeln die nicht in unseren Lagerlisten oder im Shop aufgeführt sind, bitten wir vorher um Ihre Anfrage.

Toleranzen für Bauformen aus Thermoplasten (PTFE) mit metallischem Gehäuse

Toleranzen
Gehäusebohrung ISO H 8
Welle für alle Bauformen ISO h 11

 

Oberflächengüte für Bauformen aus Thermoplasten (PTFE) mit metallischem Gehäuse

Oberflächengüte
Gehäuse Ra < 0,8 µm
Bei größerer Oberflächenrauheit wird eine Außenabdichtung am Metallgehäuse der Dichtung empfohlen.
Welle Ra < 0,3 – 0,5 µm bei geschmierten Anwendungen
Ra < 0,2 – 0,4 µm bei Trockenlauf oder abrasiven Medien
Ra < 0,2 µm bei Vakuum
Härte 40 – 65 HRc bei Hydrauliköl bis 15 bar
58 – 65 HRc bei Drücken > 15 bar, Trockenlauf oder abrasiven Medien

 

Es sollten vorzugsweise Wellen aus Gusseisen oder gehärtetem Stahl eingesetzt werden.Die optimale Oberflächenbehandlung ist Feindrehen mit Kreuzdrehriefen.

Die Dichtlippen können bei Wellendichtringen mit Metallgehäuse und zwei oder mehr Dichtlippen bzw. einer Staublippe über das Metallteil überstehen. Dies muss bei der Nutgestaltung berücksichtigt werden. Falls ein Lippenüberstand jedoch aus konstruktiven Gründen nicht möglich ist, bitten wir Sie dies bei Ihrer Bestellung auf jeden Fall mit anzugeben.

Es muss beim Einbau der Dichtringe darauf geachtet werden, dass die Dichtlippen nicht beschädigt werden. Am sichersten lässt sich so etwas vermeiden, indem die Welle von der Dichtungsrückseite her durchgeführt wird. Falls dies jedoch nicht möglich ist, sollte unbedingt ein Einbauhilfswerkzeug verwendet werden.

Es können bei der Montage der Dichtringe abhängig von der konstruktiven Gestaltung mehrere Methoden gewählt werden. Wenn die Dichtung zum Beispiel vom Rücken her montiert wird, sind an den Wellenenden Verrundungen bzw. Einführungsschrägen vorzusehen. Beim Einbau auf eine Welle mit der Lippe gegen das Schaftende ist eine Einführungsschräge erforderlich, deren kleinster Durchmesser kleiner ist, als der ungespannte Durchmesser der Dichtlippe. Die folgende Tabelle enthält entsprechenden Richtwerte:

Einführungsschrägen – Richtwerte

WellenØ d1 6-60 mm 65-135 mm 140-170 mm
Konus Ø d1-3 d1-4 d1-5,5

 

Radial-Wellendichtringe aus Thermoplasten (PTFE), mit metallisches Gehäuse
Montage der Dichtlippe mittels eines Montagewerkzeuges.

 

Radial-Wellendichtringe aus Thermoplasten (PTFE), mit metallisches Gehäuse
Montage der Dichtlippe mit dem Rücken zur Welle

 

Montage von Radial-Wellendichtringen mit Dichtlippe aus PTFE

Wellendichtringe mit einer Dichtlippe aus PTFE werden immer trocken montiert.

Im Hinblick auf die Montage von Radial-Wellendichtringen mit PTFE-Dichtlippe gelten dieselben Richtlinien wie bei Wellendichtringen aus Elastomeren.

Zur Vermeidung von Schäden an der Dichtlippe während der Montage empfehlen wir die Verwendung eines Montagedorns mit einer Auflaufschräge von 10°-15°.

Beim Austausch eines Wellendichtringes mit PTFE Dichtlippe darf der neue Ring nicht auf der alten Laufstelle eingesetzt werden. Es gibt jedoch verschiedene Optionen, um dies zu verhindern, wie z.B. den Einsatz eines Distanzringes, die Wahl einer anderen Einpresstiefe in der Bohrung, den Austausch von Wellenbuchsen oder die Verwendung einer geeigneten Wellenschutzhülse.

Bestellbeispiel:

C2-PT(880) 125 x 150 x 12 PTFE/1003/1.4301 (10 BAR) 10060983